Die Geschichte der Alten Schule in Baustert

Ein Sandsteinbau von 1860

Die Alte Schule in Baustert wurde 1860 aus rotem Sandstein errichtet. Das Grundstück stellte die Familie Thome zur Verfügung. Grund für den Bau war die wachsende Schülerzahl im Dorf. Die Gemeinde entschloss sich deshalb, ein neues Schulhaus mit zwei Unterrichtssälen zu bauen.

Über viele Jahrzehnte war das Gebäude das Zentrum des Dorflebens. Hier lernten Generationen von Kindern lesen, schreiben und rechnen.
Historische Fotografie der alten Schule

Kriegsjahre und Wiederaufbau

Während der Kriegsmonate 1944/45 diente der Keller als Luftschutzraum. Im Februar 1945 wurde das Gebäude schwer beschädigt, der Dachboden stürzte im März desselben Jahres ein. Der Unterricht musste für mehrere Jahre ausfallen.
Erst 1949 kehrten wieder Kinder zurück in die alte Schule. Zunächst wurde nur ein Saal genutzt, ab Ostern 1951 fand der Unterricht wieder in beiden Räumen statt.

Aufbau der Volksschule in den Nachkriegsjahren

In diesen Jahren war die Schule wie folgt gegliedert:
- Erdgeschoss: Hier saßen die älteren Schüler der Klassen 3 bis 8.
- Obergeschoss: Hier lernten die jüngsten Jahrgänge der Klassen 1 und 2 sowie die Mädchen.
Damit spiegelte das Haus nicht nur den schulischen Alltag wider, sondern auch die damaligen gesellschaftlichen Strukturen.

Ende der Schulzeit und neue Nutzung

1959 zog die Schulgemeinde wegen wachsender Schülerzahlen in die neue Schule „Auf Kinnscheid“ um. Damit endete die Zeit des roten Sandsteinbaus als Unterrichtsstätte.

Das Gebäude ging anschließend in den Besitz der Familie Thome über, die es landwirtschaftlich nutzte. Im Erdgeschoss entstand ein Schweinestall, die übrigen Räume dienten als Lager. Das einst lebendige Schulhaus verlor seine ursprüngliche Bedeutung und stand nach der Aufgabe der Landwirtschaft der Familie schließlich viele Jahre leer.

Vom vergessenen Baudenkmal zu modernen Ferienwohnungen

2021 begann ein neues Kapitel: Zwei befreundete Familien erwarben die alte Schule mit dem Ziel, das historische Gebäude zu bewahren und einer neuen Nutzung zuzuführen. Nach einer intensiven Planungsphase startete 2023 die umfassende Sanierung. Das Haus wurde vollständig entkernt und mit viel Liebe zum Detail neu aufgebaut – unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes.
Im September 2025 öffnete die Alte Schule wieder ihre Türen – diesmal nicht mehr für Schüler, sondern für Gäste. Drei helle Ferienwohnungen laden dazu ein, Geschichte zu erleben und zugleich modernen Komfort zu genießen: außen roter Sandstein mit Tradition, innen hochwertige Ausstattung und lichtdurchflutete Räume.