Erbaut wurde das denkmalgeschützte Haus im Jahre 1827 und
zwar in der Größe, in der es in den vergangenen zwei Jahren
liebevoll und detailgetreu restauriert wurde.
Jean Thomé, geboren 1803 in Wallendorf an der luxemburgischen Grenze, zog 1827 nach Baustert und hat das Haus im Bruchweg 2 errichtet. Er war der Urgroßvater meines Vaters Alois Thomé.
Der französische Vorname „Jean“ (Johann) war hier unbekannt und so wurde aus „Jean“ der Hausname „Jenn“, der bis heute erhalten geblieben ist und durch die Restaurierung in die ursprüngliche Größe des Hauses von 1827 nochmal an Bedeutung gewinnt und zurückzuführen ist auf den Erbauer des Hauses. Mein Vater hat im September 1951 meine Mutter,
Elisabeth Thomé, geb. Scholtes, aus Baustert geheiratet.
Zu dieser Zeit wurde das Haus von 6 Personen bewohnt: meine Eltern, mein Großvater Gerhard Thomé, meine Großtanten Cäcilia und Maria Thomé, sowie meine Tante Maria, die Schwester meines Vaters.
Um etwas mehr Wohnraum zu haben, wurden über dem Stallgebäude zwei kleine Schlafzimmer eingerichtet. Neben der ehemaligen Küche (links vom Eingang) kam ein winziger Anbau dazu. Hier befand sich im unteren Bereich das „Spinnchen“ und darüber ein sehr kleines Schlafzimmer von ca. 8-9 qm. Wir fünf Geschwister wurden alle im „Jenn-Haus“ geboren. 1963 wurde
das Haus demnach von 11 sehr unterschiedlichen Personen bewohnt. Meine Eltern haben um 1980 ein neues Wohnhaus hinter dem Jenn-Haus errichtet, das sie bis zu ihrem Tod zusammen mit meiner Familie bewohnten. Die Schwester meines Vaters hat bis zu ihrem Tod 2005 das alte Haus bewohnt. Von dem Zeitpunkt an stand das Haus leer und verfiel immer mehr. Nach dem Tod meines Vaters Alois Thomé im Jahr 2011 kam das Haus in den Besitz von mir und meinem Mann Bernhard Linkels.
Mein Vater hat sich bis zu seinem Tod immer wieder gedanklich
damit beschäftigt, „was passiert mit dem alten Haus“. Er wusste nur zu gut, in welchem Zustand es sich befand. Umso mehr würde es ihn und meine Mutter freuen, wenn sie wüssten, was in den letzten zwei Jahren daraus entstanden ist. 2018 hat das Ehepaar Michael Fandel und Linda Fandel, geb. Langini aus Bettingen das alte Haus erworben. Linda stammt, wie der Erbauer des Hauses, aus Wallendorf. Mit großer Begeisterung haben die beiden mit der Restaurierung begonnen. Nachdem die Wirtschaftgebäude (Stall und Scheune) abgerissen waren,
wurde das Haus liebevoll und sehr detailgetreu in den Zustand gebracht, so wie es heute hier für Feriengäste zur Verfügung steht. Die Freude von Michael und Linda Fandel und ihre „sprühenden“ Ideen während der Restaurierung haben uns immer wieder fasziniert. Viele alte Details wurden während des Umbaus gefunden und im Urzustand belassen. Wir, die das Haus abreißen wollten, sind heute sehr dankbar, auch für meine Eltern, dass aus dem alten, desolaten Haus so ein wunderschönes Schmuckstück entstanden ist. Es ist wunderbar, zu erleben, wenn junge Menschen, wie Michael und Linda Fandel alten Gebäuden so viel Wertschätzung entgegenbringen und sie somit für die „Nachwelt“ erhalten.
Wir freuen uns mit Michael und Linda Fandel, wenn viele Menschen im Ferienhaus schöne und frohe Stunden erleben
und sich im „Jenn-Haus“ in Baustert wohlfühlen.
(geschrieben von Hildegard Linkels, geb. Thomé - „Jenn Hildegard“)